Was passiert im Darknet? Wie relevant ist es für die IT-Sicherheit?

Cybercriminals and Journalists on the dark web

Im Darknet findet man Cyberkriminalität, Drogen und gestohlene Kreditkarten. Immer wieder hört man aber auch, dass es legitime Einsatzzwecke für das Darknet gibt. Was passiert im Darknet wirklich?

Datenlecks aus Ransomware-Vorfällen

Eine der größten Sorgen für Unternehmen: Cyberkriminelle stehlen Unternehmensdaten, verschlüsseln die Server und drohen mit der Veröffentlichung der Daten. Wenn das geschädigte Unternehmen das Lösegeld nicht zahlt, passiert das auch tatsächlich. Im Darknet finden sich Dutzende „Leak-Blogs“ von Ransomware-Akteuren.

Auf den Leak-Blogs sind i.d.R. in einer Art „Hall of Shame“ die angegriffenen Unternehmen mit Firmenlogo und Kurzbeschreibung aufgelistet. Ist man als Konsument dieser Websites im Darknet an den Daten interessiert, reicht häufig ein Klick auf „Read more“ und man kann sich teilweise Terabyte Unternehmensdaten herunterladen. Legal ist das natürlich auch als Konsument dieser Daten nicht (Dies ist keine Rechtsberatung).

Welche Daten werden im Darknet geleakt?

Alle Daten, mit denen man auch tagtäglich im Unternehmensalltag zu tun hat. Zum Beispiel finden sich auf den Leak-Blogs gestohlene Personalausweiskopien, die bspw. aus einem Bewerbungsverfahren stammen. Auch interner Schriftverkehr, Rechnungen und Konstruktionspläne finden sich dort häufig.

Gestohlene Kreditkartendaten

Auch gestohlene Kreditkartendaten werden weiterhin im Darknet zum Kauf angeboten. Durch die Sicherheitsmaßnahmen (Zweistufige Verifizierung bspw. über eine App) der Kreditinstitute sind diese heute ein wenig uninteressanter als noch vor einigen Jahren. Dennoch gibt es auch bis heute Webseiten, auf denen noch ohne diese Sicherheitsmaßnahmen Ware bestellt werden kann. Und je nach Art der angebotenen Kreditkartendaten ist es weiterhin möglich, diese auf eine Blanko-Karte zu übertragen und damit „offline“ auf Kosten der Besitzer einzukaufen.

Legitime Einsatzzwecke

Es gibt Staaten, in denen der Zugang zum Internet massiv eingeschränkt und/oder überwacht wird. Dadurch ist der Zugang zu Informationen teilweise massiv erschwert. Internationale Nachrichtenportale sind in diesen Ländern teilweise nicht erreichbar. Da kann das Darknet Abhilfe schaffen.

Beispielsweise ist die Website der BBC auch im Darknet erreichbar (Mitteilung). Die Website der DW (Mitteilung), New York Times (Mitteilung), The Guardian (Mitteilung) ziehen, neben einigen weiteren, auch mit.

Auch für die Arbeit der Journalisten, die aus solchen Ländern berichten, ist das Darknet eine Möglichkeit, um mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern zu kommunizieren.